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Alles rund um die Halle 32 – darum geht es in unserem neuen Magazin. 

Ausgewählte Geschichten aus der aktuellen Ausgabe gibt es hier. Und zwar diese:

Anne Haigis: Die Soul- und Blueslegende im Interview

Frau Höpker: Warum sie seit 16 Jahren erfolgreich zum Gesang bittet

Martin Kuchejda: Der Leiter der Halle 32 geht in (Un-) Ruhestand – und inszeniert vorher noch "Der Elefantenmensch"

One Of These Pink Floyd Tributes: Die Show zur legendären Division-Bell-Tour von Pink Floyd

Viel Spaß beim Lesen!

Immer weiter auf ihrem Weg

Im Gespräch.
Mit ihrem aktuellen Album „Carry on“ kommt Anne Haigis  am 30. November 2024 in die Halle 32. Mit großartigen Songs und bewegenden Geschichten. Einige davon erzählte sie uns.

 Yella ist immer dabei. Wenn Anne Haigis auf der Bühne steht, liegt sie neben ihr. Manchmal wacht sie auch am Bühnenrand mit den Argusaugen eines Herdenschutzhundes. Auch beim Interview hat die deutsche Soul- und Blueslegende ihre Hündin fest an ihrer Seite und spaziert mit ihr durchs Rheinland. Dass sie 18 Jahre in Köln gelebt hat und inzwischen in Bonn wohnt, hört man freilich nicht: Sie schwäbelt unverkennbar und wunderbar charmant. „Ich kann auch gut kölsch, aber meinen Heimatdialekt kriege ich wohl nie weg“, sagt sie und lacht. Zu hören  bekommen werden ihn am 30. November in der Halle 32 auch die Zuschauer, wenn sie mit ihrer „Carry on“-Show Station in Gummersbach gemacht – hier, im Oberbergischen, wo sie schon so viele großartige Konzerte gegeben hat. Dann singt sie nicht nur mit ihrer unverkennbaren rauchzarten Stimme eine große Auswahl von Songs, die ihr am meisten bedeuten, sondern sie erzählt auch. 

Meat Loaf war einfach zu laut 

Nach über 40 Jahren auf der Bühne und im Studio bräuchte Anne Haigis wohl mehrere Abende, um auch nur einen Bruchteil dessen wiederzugeben, was sie alles erlebt hat. Zum Beispiel, wie sie als junge Sängerin gerade frisch von ihrer ersten Plattenfirma, der EMI, zu BMG gewechselt war und zur Unterzeichnung ihres neuen Vertrages ihren damaligen Golden Retriever mitnahm: „Der hat meinem Produzenten Thomas Stein dann erst mal unter seinen Schreibtisch gepinkelt.“ Zum Beispiel, wie sie später zu den Aufnahmen ihres Albums „Cry Wolf“ für mehrere Monate nach Amerika reisen durfte, nach Los Angeles und nach Nashville. Zum Beispiel, wie sie in L.A. im Studio eine gefühlte Ewigkeit warten musste, um ihre Gesangsparts endlich aufnehmen zu können: „Direkt in der Kabine neben mir nahm Meat Loaf auf und der sang so raumfüllend, dass ich ihn ständig mithörte.“ Kurz darauf lief ihr dann im Studio ein gewisser David Bowie über den Weg, und Gene Simmons von KISS hielt ihr auch mal die Tür auf. Anne Haigis arbeitete zu dieser Zeit nicht nur mit den Bassisten der amerikanischen Rocksängerin Melissa Etheridge zusammen – diese schrieb ihr auch zwei Songs. Kurz darauf ging sie mit Curtis Stigers auf Europatour. Für die gebürtige Stuttgarterin, die sich selbst als eher schüchtern  beschreibt, waren alle diese Erlebnisse menschlich wie künstlerisch einmalig,  aber gleichwohl nie ein Grund abzuheben.  Ihr ging es immer nur um eins: die Musik. „Ich war 16 Jahre alt, als ich von zu Hause wegging, um Sängerin zu werden. Damals galt das als Unding. Aber ich habe das durchgezogen“, blickt Anne Haigis zurück. Sie zögert kurz und sagt dann, etwas leiser: „Wenn man mir das wegnehmen würde oder wenn ich mal nicht mehr singen könnte ... dann sähe es düster aus.“ Die Sorge ist unbegründet. Das Singen und Gitarrespielen falle ihr heute leichter denn je, erzählt sie. 

Sie arbeitet maximal unabhängig

Während der Pandemie, als mit Auftritten monatelang nichts ging, kam ihr die Idee zum aktuellen Album: Sie wollte zehn für sie sehr besondere Songs noch einmal neu aufnehmen, schickte sich mit ihren damaligen Musikern digital die einzelnen Tonspuren hin und her. Das klappte prima, im Jahr 2021 kam das Album auf den Markt. Doch die Band selbst gibt es so nicht mehr, auch pandemiebedingt. War Anne Haigis einst mit mehreren Musikern unterwegs, tourt sie seitdem solo. Herausfordernd sei das, zumal sie auch das Booking, sprich das Auftrittsmanagement, komplett selbst mache, aber auch reizvoll: „Ich habe mein gesamtes Equipment mit, von der Technik bis zur Bühnendeko mit Kerzenlicht, ich baue drei Stunden lang auf und mache den Soundcheck, ich spiele mein Konzert so, wie ich das möchte. Aktuell zum Beispiel mit vielen Songs aus den Achtzigern, weil die Leute sie so mögen. Ich spiele kleine, intime Shows und mal auch größere. Und wenn ich einen Song aufnehmen oder ein Video drehen möchte, dann mache ich das. Ich kenne glaube ich niemanden, der so unabhängig arbeitet wie ich“, erzählt Anne Haigis. Für ihr Zweitprojekt „Schönen Abend noch“ steht sie auch schon mal mit Stefanie Titus und Susanne Back auf der Bühne, mit der sie kürzlich den Adele-Song „Easy on me“ gecovert hat. Das Video dazu entstand bei ihr im Wohnzimmer, und wer es sich auf YouTube anschaut, dem sei vorab gesagt: Achtung, Gänsehaut!

Das liegt auch daran, dass Anne Haigis jeden Song zu ihrem eigenen machen kann. Weil sie ihn mit so viel Gefühl, so viel Kraft in der Stimme und so viel Tiefe singt. Weil aus dieser Stimme ein ganzes Leben erklingt. Oft sind es ruhige Stücke, oder sie werden dazu, wenn Anne Haigis sie ausschließlich mit der Gitarre begleitet. „Ich bin schon auch eine große Melancholikerin“, gibt sie zu. Und sie ist eine, die sich nicht verstellen mag und kann. Die im Gespräch wie auf der Bühne, in ihrem Studio, das sie sich zu Hause eingerichtet hat, wie auf der Hunderunde mit Yella, immer sie selbst ist. Die manchmal denkt: Nerve ich die Leute mit meinem Dialekt? Wollen die meine Geschichten überhaupt hören? Und sich andererseits fragt: Die Leute mögen meine neuen Songs ebenso wie die alten, vielleicht sollte ich noch öfter live spielen?

Dann, um kurz nach acht Uhr am Abend, wenn nur das Licht der Kerzen den Raum erhellt, wenn die letzten leisen Gespräche verstummen, wenn Hündin Yella ihren Platz auf der Bühne gefunden hat und Anne Haigis mit ihrem ersten Song des Abends beginnt, spielen diese Fragen keine Rolle mehr. Weil nur der Moment zählt. Das Gefühl, das sie erzeugt. Die Erinnerung, die sie erschafft.  Seit über 40 Jahren immer wieder neu.

Anne Haigis, 30. November 2024, 20 Uhr, Studiobühne. Infos und Tickets:

Foto: Michael Bahr

Ich bin ein ... Mensch!

Theater
Vor 35 Jahren schrieb Martin Kuchejda das Theaterstück „Der Elefantenmensch“ und brachte es auf die Bühne. Jetzt inszeniert er sein Herzensprojekt in neuer Fassung, als spannende Fusion aus Schau- und Puppenspiel.  Gezeigt wird es am 26. und 27. Oktober sowie am 28. November 2024.

Was bedeutet es, wenn Menschen einander vor allem auf das Äußere reduzieren? Wenn Personen mit Behinderung oder einem entstellten Gesicht auf Ablehnung stoßen – oder gar vorgeführt werden? Wohl kaum ein Fall setzt sich so eindrücklich mit diesen Themen auseinander wie jener des „Elefantenmenschen“ Joseph Merrick, einem Briten, geboren im Jahr 1860 und eingesperrt in einem missgebildeten Körper, bedingt durch übermäßiges und  unkontrolliertes Wachstum von Haut, Knochen und Fleisch, das heute bekannt ist  als Proteus-Syndrom. Über Jahre war Joseph  Merrick ein reines Schauobjekt in London. Dass er ein gebildeter Feingeist und  Romantiker war, wurde erst spät entdeckt, durch seinen Arzt Frederick Treves.

Martin Kuchejda entdeckte die Geschichte seinerseits in einem Kölner Antiquariat und war davon sofort tief bewegt, ebenso wie von der David-Lynch-Verfilmung. So verarbeitete er den Fall Merrick zu einem eigenen Theaterstück, in der Hauptrolle der Uraufführung im Jahr 1989: Max Osterritter, selbst kleinwüchsig und daher damit vertraut, wie es ist, nicht dem zu entsprechen, was gemeinhin als Norm gilt. Er brillierte damals in der Rolle.

Die Besetzung ist heute eine andere und nicht weniger besonders: „Dass mit dem Bergisch Gladbacher Gerd-Josef Pohl nun ein Neffe meines damaligen Hauptdarstellers die Titelrolle spielt, begeistert mich schon sehr“, erzählt Martin Kuchejda. Spielen ist hier in der Tat mehrdeutig gemeint: Denn der begnadete Puppenspieler Pohl spricht die Figur des Joseph Merrick und spielt sie mit einer dafür von Ulrike Oeter eigens angefertigten Puppe. Dirk Loh und Kathleen Wojahn übernehmen weitere Rollen in diesem zeitlosen, zutiefst humanistischen Theaterstück.

Der Elefantenmensch, 26 & 27. Oktober sowie 28. November, jeweils 20 Uhr, Studiobühne. Infos und Tickets:

Weil es glücklich macht

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Im Gespräch 
Seit über 16 Jahren bittet Katrin Höpker zum Gesang – am 28. September auch wieder  in der Halle 32. Wie sie es schafft, das Publikum immer wieder neu fürs Mitsingen zu begeistern und jeden Abend zu einem einzigartigen Erlebnis werden zu lassen, verrät sie im Gespräch.

Da ist dieser eine Moment in ihren Shows, wenn Katrin Höpker weiß: Jetzt ist es so weit. Er kann nach wenigen Minuten kommen oder nach einer halben Stunde, bei einem Volkslied, einem Popsong oder einer Ballade. Es ist der Moment, wenn die Menschen, die mit ihr den Abend gestalten, nicht einfach nur ihrer Bitte zum Gesang nachkommen, sondern sich selbst vergessen. Und den Alltag und das Gestern und das Morgen. Wenn einander wildfremde Menschen, junge wie alte, gemeinsam ein Lied singen, laut oder leise, schief oder gerade, völlig egal, und gemeinsam das pure Glück spüren. 

Gleichsam ist der Pianistin, Sängerin und Entertainerin dann eines ebenso klar: Jetzt geht es darum, noch viele weitere Momente dieser Art zu schaffen, am besten für die nächsten zwei Stunden. Mit all den Liedern, die noch kommen, mit ihrer Performance am Piano und mit ihrer charmanten Art, die Menschen zu begeistern. Was sich bei „Frau Höpker bittet zum Gesang“ so leicht anhört und anfühlt, ist das Ergebnis aus 16 Jahren harter Arbeit und viel Erfahrung. Und es liegt an ihrer besonderen Gabe, ihr Publikum zu lesen, zu jeder Sekunde, bei jedem Takt. Das geht nur, weil sie sich die Lieder, die sie spielt, zu eigen macht: „Ich muss es schaffen, bei jedem Lied die Harmonie, Melodie und Rhythmik so sehr auf ein Wesentliches zu reduzieren und das Tempo so zu variieren, dass man es nach wenigen Tönen erkennt, sich daran erinnert und das Gefühl hat: Ja, da möchte ich jetzt mitsingen, da steige ich jetzt ein“, erklärt Katrin Höpker. Sie hat schon mit fünf Jahren das Klavierspielen erlernt und unter anderem in Gottesdiensten, die ihr Vater als Pfarrer leitete, beobachtet, wie Menschen sich auf Musik und das Mitsingen einlassen.    

Sie setzt konsequent auf ein Weniger
Die eigenen Stärken kennt die Musikerin, die schon mit Künstlern von Gloria Gaynor bis Udo Jürgens auf der Bühne oder im Studio stand, sehr genau. Sie weiß, wie sie für die Leute spielen muss und mit ihnen, dass sie mal führen muss und mal improvisieren, wenn eine ganze Halle zu einem einzigen harmonischen Chor werden soll. Deshalb setzt sie konsequent auf ein Weniger: Auf der Bühne stehen nur sie und ihr Piano, auf der Leinwand erscheint der Text zu jedem Lied, von ihr so bearbeitet, dass die richtige Betonung auch jenen leicht fällt, die es zum ersten Mal singen. 

Das Faszinierende daran: Auch wenn Frau Höpker am 28. September in der Halle 32 zum Gesang bittet, wird dieser Abend so sein wie kein zweiter davor, obwohl sie das schon so lange macht. Denn sie variiert das Programm jedes Mal, passt es konsequent auf die Stimmung im Publikum an, auf die Menschen, die mit ihr singen, darauf, was sie wollen und können. „Ich muss immer dem Gesamtgefühl Rechnung tragen. Klar überlege ich vorab, was in die Jahreszeit passt, was zur aktuellen Nachrichtenlage, und welche Klassiker im Grunde immer gehen. Und doch kann es sein, dass ich nach einer halben Stunde etwas völlig anderes mache als geplant. Statt Song Nummer 43 wird es dann die 89, weil die jetzt genau die richtige ist“, erzählt Katrin Höpker. 

Dass die Improvisation so gut funktioniert, liegt auch an jahrelanger akribischer Arbeit jenseits der Bühne: Über 1600 Lieder beherrscht sie aus dem Eff-eff, manche stammen aus dem Jahr 1928, andere aus 2010. Rund 190 Stücke nimmt sie zu den Mitsing-Abenden mit und wählt dann die aus, die jeweils am besten passen. Manchmal sind es einzelne Stücke, manchmal Medleys, manchmal ist es „Marmor, Stein und Eisen bricht“, manchmal ein Song von Robbie Williams: „Ich lege was auf den Tisch, sehe, was geht und was nicht, was mich in Kontakt zu den Menschen bringt und vor allem: Was sie miteinander in Kontakt bringt. Idealerweise werden wir alle ein Gesamtgebilde, jede und jeder mit den jeweiligen Stärken und Schwächen, die Hobbysängerin ebenso wie der, der einst aus dem Schulchor geworfen wurde. Der Stress fällt ab, das Atmen wird beim Singen frei und wir haben einfach eine gute Zeit.“

Manchmal fühle sie sich wie eine musikalische Gesellschaftstherapeutin, erzählt Katrin Höpker. Wenn sie Feedback von Menschen bekommt, die mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen haben, wie einer Depression oder auch einer beginnenden Demenz, und sie beim Mitsingen aufgeblüht sind und sich selbst ganz neu gespürt haben, dann freut sie das ganz besonders. 

Wenn Mut auf Demut trifft
Konzerte geben, ohne dass die Menschen mitsingen? Das kann sich Katrin Höpker nach den 16 Jahren, in denen sie die Menschen nun schon zum Gesang bittet, nicht mehr vorstellen. Und schon gar nicht, jemals etwas Austauschbares auf die Bühne zu bringen, denn in der einzigartigen Dynamik eines jeden Abends liegt für sie der Reiz. Dazu gehört gerade in unserer schnelllebigen Zeit, in der wir oft das Smartphone zücken, sei es zur Zerstreuung oder für ein überflüssiges Video (gerade auf Konzerten …) eine gute Portion Mut und Demut: „Es ist der Mut, etwas mit allen Sinnen zu einhundert Prozent zu genießen. Den Augenblick mit jedem Atemzug zu feiern. Und die Demut, das jetzt nicht krampfhaft festhalten zu wollen. Sondern einfach neue Energie daraus zu schöpfen. Und beim nächsten Mal wiederzukommen mit dem  Wissen: Dann wird es ganz anders.“

Frau Höpker bittet zum Gesang, 28. September 2024, 20 Uhr, Halle. Infos und Tickets: 


Foto: Erik Sattel

Darf gerne noch 1000 Jahre weitergehen

Interview
Bandleader und Gitarrist Steffen Thiele, Drummer Thomas Diemer und  Keyboarder Dominic Baumann blicken hinter die Kulissen der neuen  One of These Pink Floyd-Tributes-Show: Mit der „30 Jahre Division  Bell Tour“ ist die Band am 12. Oktober 2024 in der Halle 32 zu Gast.

Mit euren Shows widmet ihr euch gerne einzelnen Alben und Konzertreihen der legendären Band „Pink Floyd“. Nach „50 Jahre Dark Side  of the Moon“ folgt nun die „30 Jahre  Division Bell Tour“. Was ist für euch  das Besondere an diesem Album und  der Original-Tour aus dem Jahr 1994?
Thomas Diemer:
„Wir haben uns bisher in den Shows ja mehr auf die älteren Stücke von Pink Floyd konzentriert, insbesondere auch mit der Early Years-Show, mit der wir im Frühjahr in der Halle 32 zu Gast waren.  Da sind die etwas neueren Stücke eine schöne Abwechslung für uns. Einige aus der Band haben die Show zum Division Bell-Album  damals im Original gesehen, was wohl niemand vergessen wird.“
Steffen Thiele: „Das Album selbst war und ist für mich ein weiterer Meilenstein in der Bandgeschichte, vor allem, weil Soundelemente verwendet werden, die es so früher nicht gab.“

Du sprichst den speziellen Pink Floyd-Sound an. Wie schafft man es, diesem Tribut zu zollen und gleichsam einen eigenen Stil reinzubringen?
Steffen Thiele:
„Unser Anspruch ist es immer, sehr nah am Original zu sein, sodass man die Details eines jeden Songs heraushört. Deshalb befassen wir uns in der Planung einer Show intensiv mit Sounds und Arrangements, was insbesondere für unseren Keyboarder mit einigen Hausaufgaben verbunden ist …“
Dominic Baumann: „… deshalb fange ich auch sehr früh mit der Vorbereitung an, spiele die ersten Songs, dann beginnt die Recherche nach den speziellen Samples und Soundscapes, die der Pink-Floyd-Keyboarder Rick Wright seinerzeit verwendet hat. Die beiden 80er/90er Alben waren deutlich keyboard- und synthielastiger und enthalten auch mal rückwärtslaufende Gitarrenparts. Da gibt es also einiges zusammenzustellen. So erstelle ich Schritt für Schritt den Keyboardpart, der später im Zusammenspiel mit der Band live funktionieren muss. Was dabei immer auch passiert: Je besser alles harmoniert, desto anspruchsvoller werden wir.“
Thomas Diemer: „Nachdem jeder für sich alles vorbereitet hat, treffen wir uns für  eine mehrtägige Probenzeit, meist zwischen  Weihnachten und Neujahr, da spielen wir  das alles intensiv durch und schmieden die Band zusammen.“
Steffen Thiele: „Du hattest noch nach der persönlichen Note gefragt. Die kommt automatisch rein, denn wir sind immer noch alle individuelle Musiker und interpretieren die Songs in der Regel moderner und rockiger, salopp gesagt mit mehr Schmackes. Das liegt auch daran, dass wir viele junge Leute in der Band haben. Da ist einfach viel los auf der Bühne, es geht lebendig zu. Zudem passen wir die älteren Songs immer an die jeweilige Show an. „Money“ zum Beispiel wird in der Division Bell-Show anders klingen als bei der Dark Side of the Moon-Tour.“

Wer eure Shows kennt, der weiß: Ihr seid nicht nur musikalisch Perfektionisten, die ja unter anderem auch mit drei Backgroundsängerinnen auftreten, die wie die Originale tanzen und performen, sondern die auch großen Wert auf Klang, Licht und Bühnenbild legen …  
Thomas Diemer: „Wir haben das unfassbare Glück, Veranstaltungstechniker im Team zu haben, die wie wir die Musik von Pink Floyd lieben und genauso detailversessen sind wie wir. Die können sich über jede neue Lampe freuen, die leuchtet, und haben einfach Spaß an der Show. Deshalb haben wir diesmal auch wieder einige neue optische Gimmicks dabei. Lasst euch überraschen!“
Steffen Thiele: „Obwohl wir ja nicht die eine Show über Wochen an jedem Abend spielen, sondern immer auch die anderen Shows einstreuen, hat das Ganze trotzdem einen Tourcharakter für uns. Wir sitzen nach jedem Konzert zusammen, optimieren hier und da. Meist sind wir im Herbst so weit, dass wir sagen: Jetzt ist es perfekt. Bei der Division Bell-Show haben wir das indes schon viel früher erreicht.“ 

Unabhängig von der aktuellen Tour: Was macht für euch, auch nach all den Jahren, die Faszination von Pink Floyd aus?
Steffen Thiele:
„Als ich 16 oder 17 Jahre  alt war, hat jemand das Pink Floyd-Stück „Echoes“ aufgelegt. Das hat mich so fasziniert, dass sich die Musik der Band durch mein ganzes musikalisches Leben gezogen hat, eine Liebe fürs Leben könnte man sagen, die nie langweilig wird.“
Thomas Diemer: „Meine erste CD war die „Wish you were here“. Als ich die Chance hatte, bei One Of These einzusteigen, in eine Pink Floyd-Tribute-Band, da wurde ein Traum wahr. Wir haben so einen Spaß miteinander, immer wieder neu die verschiedenen Facetten dieser Band zu beleuchten. Und wir haben übrigens einen guten Draht zu anderen Pink Floyd-Tribute-Bands. Man tauscht sogar mal Musiker aus, wenn Not am Mann ist, respektiert einander, spricht sich bei  Konzertterminen ab. Das ist ziemlich cool.“ Dominic Baumann: „Die Songs sind sowohl vom Inhalt als auch vom Sound her einfach zeitlos, und es gibt auch nach all den Jahren wahnsinnig viele Details zu entdecken.“
Steffen Thiele: „Mich begeistert, wie viele junge Leute, die gerade Ende zwanzig oder Anfang dreißig sind, diese Musik heute genauso aufsaugen wie wir damals. Dadurch lebt dieser Spirit durch die Generationen hinweg weiter. Von mir aus kann das noch tausend Jahre so gehen.“
Thomas Diemer: „Erst mal geht es für uns nächstes Jahr weiter, denn das Thema der nächsten Tour steht auch schon fest: Dann besteht das „Wish you were here“-Album  50 Jahre … aber erst mal freuen wir uns auf die Division Bell-Show in der Halle 32, einer unserer Lieblingslocations. Mit tollem Team und einem großartigen Spirit.“

One Of These Pink Floyd Tributes, 12. Oktober 2024, 20 Uhr, Halle. Infos und Tickets:


Foto: Klaus Manns